Askese und Minimalismus
Ende März 2020 kommt die derzeitige Stimmung einer Apokalypse gleich, man kann aber auch sagen, einer Krise, die einer Zäsur gleicht. Viele Menschen scheinen bereit zu sein das Ende der 'bekannten' Welt durch den Coronavirus zu sehen. Oder besser: durch die politischen Maßnahmen aufgrund des Virus.
Woher kommt diese Bereitschaft, diese globale Einigkeit darüber, dass nun etwas endet und etwas Neues beginnt?
Astrologisch betrachtet könnte man den Wechsel von Saturn in den Wassermann dafür nehmen, aber vor allem die sogenannte Große Konjunktionen zwischen Saturn und Jupiter, die uns 2020 mehrmals erscheinen wird.
Der Stern von Bethlehem
Die Große Konjunktion von Jupiter und Saturn wird auch der Stern von Bethlehem genannt. Es ist keine ungewöhnliche Konjunktion, denn sie findet alle 20 Jahre statt. Besonders aber ist der Paradigmenwechsel, denn die Große Konjunktion ereignete sich in den letzten 200 Jahren fast ausschließlich in den Erdzeichen und wird nun in die Luftzeichen wechseln, beginnend mit dem Wassermann.
Die Große Konjunktion von Jupiter und Saturn fand auch zur Zeit der Geburt von Jesus aus Nazareth statt. Die Annäherung der beiden Gestirne brachte ein auffallend helles Leuchten an den Himmel, das den Astrologen der damaligen Zeit aufgefallen ist.
Es ist also ein ganz besonderes Zeichen am Himmel und wir werden am 21.12.2020 wieder Zeuge einer solchen Großen Konjunktion.
Während diese vor über 2000 Jahren im Zeichen Fische zu sehen war (der Fisch ist auch als Symbol für das Christentum verwendet worden), so zeigt sich der Stern von Bethlehem dieses Jahr im Wassermann. Das ist eine gänzliche andere Qualität.
Das Tierkreiszeichen Fische steht für das, was wir auch mit dem Christentum verbinden - Nächstenliebe, grenzenlose Liebe, Romantik, sich für andere opfern (Jesus), Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod, Paradies und Engel - so steht der Wassermann für Moderne, Technik, neue Zeiten, gleichwertiges gesellschaftliches Miteinander, Exzentrik, Individualismus, Kommunikation, Ratio, Freundschaften und unverbindliche Nähe.
Auch Erfindungsgeist, Geniales und Außergewöhnliches verbindet sich mit diesem Zeichen.
Was also wird die Zäsur sein, die sich im Jahr 2020, vor allem im Dezember zeigen wird?
Die strenge Zeit
Die letzten drei Jahre waren wir mit der strengen Seite des Saturns konfrontiert.
Saturn, der Wächter der Zeit, der penible Kontrolleur unserer Lebensthemen, der Kritiker und auch Miesepeter konnte im Steinbock zur Höchstform auffahren: dort fühlt sich Saturn zuhause, er ist der Herrscher dieses Zeichens.
Das konnten wir spüren an einer Zunahme von Strenge, Verzicht, Askese. Neue Lebensformen wie Minimalismus, dem Aufräummanie rund um Marie Kondo und die Tiny House Bewegung sind meines Erachtens alles Zeichen für den Purismus und die Strenge eines Saturns im Steinbock.
Auch die Aktionen der 'Generation Greta' lassen aufhorchen - hier will man das bestehende System zur Verantwortung aufrufen, aber nicht brechen. Das ist eine ungewöhnliche Form der Revolution, aber passend für Saturn.
Mich wundert auch nicht, dass Greta Thunberg (*3.1.2003) gleich Sonne, Mond, Chiron und Merkur im Saturn hat - sie nimmt jeden Kampf an, hat eine solide Schutzschicht um sich herum und sie kämpft mit den Mitteln des Gesetzes.
Greta und ihre Mitkämpferinnen wollen, dass die Klimavereinbarungen eingehalten werden, dass sich die Erwachsenen an die eigenen Vorgaben halten. Sie kritisieren weniger das Ganze an sich, als unsere Faulheit, die Konsequenzen zu tragen.
Vom Kapitalismus ins Informationszeitalter
Das ist die Strenge eines Saturns im Steinbock, die dort spricht. Was wird nun Debatte sein, wenn Saturn in den Wassermann wechselt? Wir bekommen einen ersten Vorgeschmack darauf von Ende März bis Anfang Juli 2020, danach ist Saturn bis Mitte Dezember rückläufig im Steinbock unterwegs.
Die Themen, die uns in diesen Monaten bewegen werden die Themen der nächsten Jahre sein.
Wir sind in einem größeren Change Prozess, der den Übergang von der Ich-Kultur zum Wir markieren könnte, so deuten Zukunftsforscher, Soziologen und Philosophen an.
Das Konsumieren ist in Verruf geraten, das Motto der 90er "Weil ich es mir wert bin" hat einen schalen Beigeschmack erhalten.
Wir bemerken diesen Wechsel ganz konkret an der neuen Share Economy, den Überlegungen zu bedingungslosem Grundeinkommen, der Zunahme von alternativen Wohn- und Lebensprojekten und auch der Zunahme von Biomärkten, Unverpacktläden und der Bereitschaft der Deutschen dort ihre Lebensmittel zu kaufen.
Es geht nicht mehr nur um den eigenen Komfort, oder das Sparen, es wird immer mehr Verantwortung für das eigene Konsumieren übernommen.
Wenn wir aufmerksam sind können wir mehr von diesen neuen Themen erspüren. Vielleicht bahnt sich auch der Wechsel ins Informationszeitalter an und das Ende des Kapitalismus. Wer weiß.
Kommentar schreiben